Die sollen weg da!
Städte und Unternehmen tun viel, um Obdachlose, Jugendliche und Drogenkranke aus öffentlichen Räumen zu vertreiben: Metallstifte und erhöhte Kanten als Anti-Skateboarding-Maßnahmen, Bänke mit unbequemen Oberflächen, auf denen niemand schlafen kann.
Beschallung mit Hochfrequenz-Lärm, den nur Kinder und Jugendliche hören können.
Die RESPEKT-Reportage beleuchtet die kontroverse Praxis der "defensiven" Architektur in deutschen Metropolen. Wie erleben das die Menschen, die dadurch vertrieben werden?
In Berlin geht RESPEKT-Moderatorin Meret auf alternative Stadttour - mit Dieter, der zeitweise auf der Straße gelebt hat. Er zeigt ihr an Beispielen, wie städtische oder private Planer:innen beliebte Schlafplätze ganz gezielt unbrauchbar machen.
In München begleitet die Moderatorin Max, der erzählt, wie die Skater-Community aus dem öffentlichen Raum verdrängt wird. Und in Stuttgart besucht sie die Paulinen-Brücke.
Zwischen den Pfeilern dieser riesigen Straßenbrücke haben sich Drogenkranke ein Stück öffentlichen Raum erkämpft und machen dort jetzt Tanzworkshops. Design und Architektur lassen sich als Mittel sozialer Ausgrenzung nutzen - aber mit welchem Recht?
Das fragt die RESPEKT-Moderatorin auch Donald van der Laan. Seine Firma bietet Systeme an, die Jugendliche per Hochfrequenz-Beschallung verjagen sollen.
High Tech, um bestimmte Gruppen auszugrenzen. Haben er - oder die Käufer, darunter einige deutsche Kommunen - da keine moralischen Bedenken? Sollten innovative Konzepte nicht Räume schaffen, die für alle Bürger zugänglich sind? © Bayerischer Rundfunk 2023